Mittwoch, 13. Juni 2012

Grazinas erster Schmiedbesuch

Für jedes Pferd kommt der Zeitpunkt, wo es zum ersten Mal Kontakt mit einem Schmied haben muss. Bei Grazina ist es mit gut einem Jahr soweit. Da sie ja deutlich sichtbar sehr lange Beine bekommen hat und der Hals noch nicht so schnell nachgewachsen ist, hatte sich eine leichte Fehlstellung an den Vorderbeinen entwickelt, weil sie beim Grasen die Vorderbeine auseinanderspreizen muss, um an das Gras zu kommen.

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Die Ponys und ich haben einfach unheimlich viel Glück Rainer Martz und seinen Mitarbeiter Raimond als Schmied zu haben. Da vereinen sich fachliche Kompetenz auf hohem Niveau mit großem Pferdeverstand, Ruhe und unendlich viel Geduld. Letzteres ist vor allem bei Fohlen und schwierigen Pferden so wichtig. Und einmal mehr hat Rainer einen tollen Job gemacht. Bevor er loslegte, durfte Grazina ihn und seine vielen fremden Gerüche beschnuppern, was sie auch ausgiebig tat, als er sich gründlich ihre Fußstellung betrachtete.P1090879

Als erfahrenen Begleiter hatten wir Lasse daneben gestellt, schließlich ist er ja auch der Fohlenbeauftragte und kam vor vielen, vielen Jahren ebenfalls bei Rainer in der ‘Erstgenuss’. Zwar standen die anderen Ponys fast alle auf dem Paddock am Zaun und sahen zu – aber es ist doch besser, wenn noch einer direkt daneben steht. Grazina machte das sehr souverän. Schließlich steckte Wiebke Raimond ständig Leckerchen zu, die von ihm zu ihr wanderten…

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Auch hinten ließ sie sich problemlos ausscheiden, ohne den Versuch zu unternehmen, Rainer weg zu kicken. Der Anbinder diente als Lehne, weil sie es ja nicht gewohnt war, so lange auf nur drei Beinen zu stehen. Doch statt Panik zu bekommen, so wie Pearl beim ersten Mal, blieb Grazi entspannt.

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Die Hunde sind immer ganz happy wenn der Schmied kommt. Sie klauen sich sofort die Teile vom Strahl und das weiche Horn, die beim Ausschneiden abfallen. Da ist so manche Hundenase gefährdet, wenn sie es gar nicht abwarten können und Rainer geradezu ins Messer kriechen. Aber auch da bleibt er cool…

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Dann einmal umgedreht und die andere Seite ausgeschnitten – immer schön mit Leckerchen.

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Erst als Rainer das Bein nach vorne zog, um den Huf schön rund zu feilen, zog sie kurz zurück, konnte von Raimond aber wieder halb zurückgezogen, halb gelockt werden. Rainer verzichtete auch auf den Metallbock, um den Huf dort abzusetzen, sondern wählte die Ponyfreundliche und Rückenfeindliche Methode des eigenen Oberschenkels… Danke dir.  

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Wer so brav bei seinem ersten Schmiedbesuch gestanden hat, der bekommt auch noch ein Abschlussbelohnungsleckerbissen. Grazina, das hast du viiiiel besser gemacht, als deine Mutter Baschka (die hat nämlich ordentlich rumgezappelt…)

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