Als Baschka im August letzten Jahres zu uns kam, muss sie ganz offensichtlich bereits tragend gewesen sein. Das heißt, dass es ein Familienmitglied gewesen sein muss – entweder Vater oder Bruder –, der die knapp 1 1/2 jährige Stute damals gedeckt hat (erste Rosse und gleich tragend…).
Zwar hatte Baschka einen dickeren Bauch bekommen, aber lange nicht so unförmig, wie z.B. Pretty. Ich habe sie die letzten beiden Tage auch noch an der Longe gearbeitet und nachdrücklich darauf bestanden, dass sie angaloppiert, was sie nur ungern tat. Kein Wunder, einen Tag vor der Geburt!!!!! Zum Glück habe ich es nur ein, zwei Mal abgefragt. Offensichtlich spielt sich die Trächtigkeit bei Wildpferden doch unscheinbarer ab, als bei den zivilisierteren Pferden.
Ganz ehrlich: Sieht so eine Stute zehn Stunden vor der Niederkunft aus???? Denn genau dann ist das Fotos gemacht worden.
Als ich heute morgen dazu kam, war die Kleine noch sehr orientierungslos, wer ihre Mama ist. Mali bot sich natürlich sofort an und sie versuchte dort immer zu trinken. Baschka war eher desinteressiert und fraß selbst, überließ ‘den Rest’ Mali. Deswegen wurden die beiden mit Hilfe von Ulrike, Annika und Robert in einem Extra-Paddock separiert, damit sie in Ruhe zueinanderfinden konnten. Sehr zum Missfallen von Mali, die so gerne die Kleine adoptiert hätte. Ich habe ihr versprochen, dass sie auch noch ein Fohlen bekommen darf!
Die kleine Madam fremdelte überhaupt nicht – halt völlig planlos, wo es die kräftigende Milch her bekommen sollte.
Die Orientierungslosigkeit hielt tauch bei der Futterauswahl an. Das, was Mama da so in sich rein schaufelte, musste doch gut sein? Aber gottseidank entschloss sie sich dann doch, es noch einmal mit dem Euter zu probieren. Die Milch floss und bald wird auch das kein Problem mehr sein.
Welche Ähnlichkeit im Ausdruck zwischen Mutter und Tochter!!
Mali fand diese Trennung völlig überflüssig und beobachtete jeden Schritt ihrer kleinen Patentochter genau. Immer wieder wieherte sie sie an. In ein, zwei Tagen dürfen wieder alle zusammen. Dann sind Mutter und Tochter ausreichend aufeinander geprägt.
Als Saphira und Gitano dann nach kurzer Zeit doch stärkeres Interesse an der Neuen zeigten, ging Baschka allerdings selbst entschieden dazwischen. Mali wäre von der anderen Seite beinahe über den Zaun gesprungen, so aufgeregt war sie, dass sie nicht helfen konnte.
Der Rest der Familie passt auf und beobachtet genau, ob die junge Mutter Baschkla auch alles richtig macht. Eric musste Gitano am Panel auch gleich mal wieder klar machen, wer hier das Sagen hat: er!
Seht euch diesen wachen und neugierigen Blick an – wenn das kein Prachtstück ist. Und selbstbewusst ohne Ende, halt ganz die Mama.
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